In der Landschaft südlich und östlich von Breskens erinnern immer wieder Reste von Verteidigungsanlagen an den „Achtzigjährigen Krieg“: Wer genau hinschaut, entdeckt bei Ausflügen mit dem Fahrrad oder bei Fahrten mit dem Auto durch die Polder zwischen Cadzand, Sluis, Oostburg und Breskens die Steinruinen, Wälle und Ausschachtungen. Diese Ruinen gehören zu den „Staats-Spaanse Linies“, die zwischen 1568 und 1648 im „Achtzigjährigen Krieg“ die hart umkämpften Fronten zwischen den nördlichen Niederlanden und den südlichen Niederlanden markierten. Durch die im heutigen Seeländisch-Flandern immer wieder sich ändernden Frontlinien wurden die Forts und Schanzen von beiden Kriegsparteien wechselseitig genutzt.
In dieser, auch „Spanisch-Niederländischer Krieg“ genannten, militärischen und politischen Auseinandersetzung erkämpfte sich die Republik der „Sieben Vereinigten Niederlande“ im Norden unter der Führung von Wilhelm I. von Oranien die Unabhängigkeit von der spanischen Krone und begründete damit die heutigen Niederlande. Bis auf einen zwölfjährigen Waffenstillstand dauerten die Kämpfe in der heutigen Grenzregion zwischen Belgien und der Niederlande von 1568 an, bis sie 1648 in Münster mit dem Westfälischen Frieden endeten.
Die in den Poldern bei Breskens mit sensiblem Blick gut erkennbaren Forts, Burgen, Wassergräben, Wälle und Schanzen werden heute von der Stiftung „Het Zeeuwsze Landschap“ instandgesetzt und gepflegt. In der Sommersaison bietet die Stiftung Führungen, beispielsweise über die Befestigungswälle von Retranchement und Sluis, oder Radtouren an; die Ruinen sind teilweise ausgeschildert und mit Erklärungstafeln ausgestattet.